Mein Baby ist 4 Jahre alt. Ok, so ganz stimmt das nicht. Wer mir schon länger folgt, der weiß, dass 4 Jahre reloves.de eigentlich im Oktober 2020 hätte gefeiert werden müssen.
Mir war aber nicht nach feiern und ich hatte auch nichts zu sagen. Lange war mein Kopf leer. Leer und doch gefüllt mit ganz viel „Nichts“.
Geburtstag in Zeiten von Corona – ja wie feiert man das? Online, per Videochat? Mit wem? Da ist niemand, mit dem ich feiern wollte. Ich wollte nur, dass die Zeit vergeht. Habe im Oktober noch gehofft und gebetet, dass diese Lähmung, die Corona und die Isolation in mir ausgelöst hat, vorbei geht. Ein ums andere Mal wurde meine Hoffnung zerstört. Immer mehr wurde ich desillusioniert.

Trotzdem möchte ich heute diesen Blogpost zu „4 Jahre Reloves.de“ verfassen. Zu lange schiebe ich ihn schon vor mir her. Suche nach den richtigen Worten. Doch was sagt man, wenn man normalerweise in solch einem Beitrag das vergangene Jahr Revue passieren lässt?
Im letzten Jahr ist nicht viel passiert. Ich bin zuhause. Allein. Mr. Reloves kommt natürlich abends nach der Arbeit heim, doch die meiste Zeit des Tages bin ich allein. Allein mit mir und der Frage, was ich mit meiner Zeit anstelle. Doch statt etwas sinnvolles zu tun wenn ich Feierabend habe, nehme ich doch 90% der Zeit mein Handy in die Hand und lasse mich berieseln von Menschen, die mir eigentlich nichts zu sagen haben. Das und die Tatsache viel zu viele Ghostfollower zu haben, hat mich im letzten Jahr dazu bewogen einfach einen neuen Instagram Account zu eröffnen. Ich bin auf Instagram nun nicht mehr unter Reloves.de sondern unter Relovesde zu finden.
Da kommen wir auch schon zur ersten großen Neuerung aus dem letzten Jahr. Ich habe in all der Zeit, die irgendwie zu füllen war, meine Liebe zu Handarbeiten neu entdeckt. Seit November 2020 kannst Du meine liebevoll gestaltete Makrameekunst und Stickbilder über Etsy erwerben.

Du fragst Dich jetzt sicherlich, warum ich keine Letteringprodukte verkaufe? Tja, noch so etwas was im letzten Jahr passiert ist. Die Teilnehmer meiner Workshops im Sommer haben bereits mitbekommen, dass ich über Schmerzen in den Armen geklagt habe und häufiger schlechte Lettering Tage als gute hatte. Ich kann kaum noch schreiben, oder am Schreibtisch sitzen, oder überhaupt irgend etwas mit den Armen machen. Sie sind wie nutzlose, schmerzende und überflüssige Anhängsel geworden. Dank Corona ist es gar nicht so einfach Facharzt Termine zu bekommen und wenn ich dann mal einen habe, ist der Arzt auch ratlos was er mit mir machen soll. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Da ich im Moment eh keine Workshops geben kann und darf, habe ich noch viel Zeit für eine Diagnose und umzu genesen. Vor April oder Mai 2021 rechne ich nicht damit, dass ich mich mit Teilnehmern zu einem Handlettering Workshop treffen darf.
Nach all dem Gejammere nun aber die positiven Dinge, die im letzten Jahr hier passiert sind:
Für die Firma FOREO habe ich ein neues Tool getestet, den kleinen FOREO Bear mini.
Im Sommer habe ich über meine Lieblings Sommerdüfte berichten dürfen.
Die Firma EMF Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt und ich durfte Euch von dem Buch „44 Hand Lettering Alphabete“ berichten.
Gehen wir noch ein bisschen zurück, denn im Jahr 2019 (Geburtstag ist ja eigentlich jeden Oktober) habe ich ein weiteres Buch aus dem EMF Verlag vorgestellt. Easy Watercolor – Dein 30 Tage Workshop
Insgesamt habe ich im letzten Jahr nicht sehr viele Beiträge veröffentlicht. Insgesamt waren es „nur“ 21 Beiträge. Das ist nicht viel, das weiß ich. Mir hat das Schreiben und der Austausch mit Euch gefehlt. Mein Wunsch an mich selbst für das neue Jahr ist, dass ich jede Woche mindestens einen neuen Beitrag mit Euch teile.

In meinem Leben ist darüber hinaus nicht viel passiert. Ich bin seit einem Jahr zuhause, nicht alleine wegen Corona, sondern auch weil ich in meinem neuen Job im Home-Office angestellt bin. Du liest richtig, ich habe bevor diese ganze Corona-Krise begonnen hat meinen Job gewechselt. Das wollte ich schon lange, aber der furchtbarste Arbeitgeber ever hat mir, als ich mich krank gemeldet hatte, gekündigt und so war ich frei etwas neues zu beginnen. Nun habe ich den tollsten Arbeitgeber den man sich wünschen kann, habe meine Wunden geleckt, ein Gerichtsverfahren gegen meinen alten Arbeitgeber geführt. Gewonnen was ich gewinnen konnte und konnte den Horror, den ich auf meiner alten Arbeitsstelle durchlebt habe, hinter mir lassen. Von diesem schrecklichen Arbeitgeber wollte ich mich eh trennen, er ist mir einfach zuvorgekommen. Ihm habe ich zu verdanken, dass ich ungebunden war und mein neuer Arbeitgeber musste nicht lange überlegen, als er von meiner Freiheit hörte und hat zugeschnappt. Win-win für uns beide.

Das tollste was im letzten Jahr passiert ist, ist ganz leise passiert. Mr. Reloves und ich haben geheiratet. Alleine, nur zu zweit. Im Schlepptau eine Fotografin, die uns an dem Tag begleiten durfte und die auch die Bilder für den Beitrag hier gemacht hat. Deshalb gibts die Geburtstagsbilder im Hochzeitskleid. Ich wollte nicht zusätzlich einen Fototermin, da ich meine Bewegung außerhalb des Hauses auf ein miniminiminimum reduziert habe. Soziale Kontakte habe ich auf eine Person beschränkt. Ich versuche so meinen Beitrag zu leisten diese Pandemie einzudämmen.
Hoffentlich ist das alles schnell vorbei. Die Hoffnung, irgendwann aus dem Alptraum „Pandemie“ aufzuwachen habe ich aufgegeben. Es ist real, es gehört dazu und wir sollten uns alle fragen, was wir gemeinsam und vereint noch tun können um uns und unsere Lieben zu schützen.
Hoffentlich, ist mein nächster Blog-Geburtstag erfreulicher. Hoffentlich finden wir irgendwann in diesem Jahr zu irgendeiner Art von geschützter Normalität zurück. Hoffentlich bleiben wir alle gesund und verlieren keine lieben Menschen. Hoffentlich wachen auch die letzten Idioten bald auf und erkennen, dass sie einen Beitrag leisten müssen um die Pandemie aktiv einzudämmen.
4 Kommentare
Simone Nothelle-Woters
Was für tolle Worte Regina 💕
Regina März
Vielen Dank liebe Simone!
Frank
Hoffen und Bangen, Mut und Stärke. Dein Blog ist 4 Jahre alt und mit Dir gewachsen. Corona ist eine Rezession – für uns alle. Die Einschränkungen sind schmerzhaft, Isolation führt zu Depression. Deine Kurse: Abgesagt. Immer wieder. Aber es muss erst noch schlimmer werden bevor es wieder besser werden kann. Und das wird es. Es wird „besser“ werden. Es wird eine „neue Normalität“ geben. Und Du wirst darüber berichten: Über Dinge, die Du erlebst. Über Dinge, die Dich bewegen. Über Produkte, die Dir gefallen (oder nicht gefallen). Über neue Kurse und neue Ideen. Über Orte, nah und fern. Über Zeiten, nach Corona: Gesund und ohne Schmerzen.
Regina März
Lieber Frank,
das sind schöne Worte. Vielen Dank dafür!
Noch fühlt es sich nicht danach an, dass irgendwann eine neue Normalität eintritt.
Es fühlt sich nicht danach an, dass es besser wird. Die Zeit scheint still zu stehen. So zumindest fühlt sich mein Herz! Der Kopf weiß allerdings, dass es IRGENDWANN weiter gehen wird.
Liebe Grüße
Regina